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IDH1, IDH2 4 Hotspot-Mutationen (HOVON-Studie), qualitativ
Mutationen in einem der drei menschlichen Isocitratdehydrogenase Isoenzymen (IDH1, IDH2, IDH3), führen zu Veränderungen in der Methylierung von Histonen und DNA und fördern damit Tumorbildung. IDH1 oder IDH2 Mutationen kommen in ca. 7% bzw. 9% der Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) und bei ca. 3% der Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) vor. Patienten mit NPM1 und IDH Mutation haben eine schlechtere Prognose als nur mit einer NPM1 Mutation alleine.
IDH1 ist fast immer am Arginin 132, dem aktiven Zentrum des Enzyms, mutiert. In 35% der Fälle handelt es sich dabei um den Austausch p.R132C, in 25% um p.R132H. In IDH2 gibt es zwei Hotspots für Mutationen im Exon 4. Der Austausch von p.R140Q ist mit einem Vorkommen von 75% aller IDH2 Mutationen häufiger als p.R172K mit 21%. Die IDH2 R172K Mutation scheint eine eigene AML-Entität darzustellen, die nicht gemeinsam mit NPM1 zusammen vorkommt und mit stärkeren metabolischen Abberationen und einem aggressiveren Krankheitsverlauf als IDH2 R140Q Mutationen assoziiert ist.
Durch die Entwicklung neuer Inhibitoren gewinnen IDH Mutationen insbesondere auch als prädiktive Marker für die Therapie an Bedeutung.